Sehenswerte Bauten
Die in beherrschender Hügellage stehende Burgruine Wartau gilt als eigentlichesWahrzeichen der Gemeinde. Erwähnt wurde die Anlage erstmals im 13. Jahrhundert als Besitz der Herren von Wildenberg. Später gelangte die aus einem fünfgeschossigen Bergfried und einem viergeschossigen Wohnbau- beide blockhaft zusammengebaut und zinnengekrönt - bestehende Burg in den Besitz der Grafen von Werdenberg. 1517 wurde sie von Glarus erworben und wohl im 17. Jahrhundert aufgegeben, da die Vögte in Werdenberg residierten. Die Bausubstanz der Ruine wurde 1932 und 1982 durch Restaurationen gesichert. Rund 500 Meter weiter nördlich finden sich auf einem schwer zugänglichen Felsstock die Mauerreste eines weiteren feudalen Sitzes, der sogenannten "Prochna Burg".
Hoch ragt die graue Warte empor auf hartem Stein, schaut trutzig auf die Aue, hinab zum blauen Rhein. Jahrhunderte wohl rauschten den Wellen gleich dahin, die Menschen sah sie kommen und wieder weiter ziehn. Kein Türmer mehr im Turme, kein Wächter mehr am Tor, zerfallen liegt die Treppe, der Dornstrauch wächst davor. Nie wieder singt ein Sänger im Hofe froh sein Lied, die Saiten sind gesprungen, als von der Burg er schied. Man sass bei Wein und Spiele wohl bis um Mitternacht, es glänzte auf der Diele von goldner Kugeln Pracht. Sie höhnten frech den Landmann, dem man den Nacken bog, damit er unterm Joche den Pflug der Herren zog. Doch eh der Morgen graute war Lust und Spott dahin, die Feste stand in Flammen, der Zwingherr mitten drin. Die Knechte flohen vom Turme ins öde Burgverlies, versenkt lag tief im Brunnen das güldne Kegelries. Ein Raunen nur in Blättern, wenn Wind im Efeu wühlt, der Regen niederträufelt, die hohen Mauern kühlt. Es ist die alte Sage, die durch die Räume geht, am losen Steine seufzet und leis im Wind verweht.
Jakob Kuratli